Wann?
22. - 27.01.2024
Mo-Fr von 5:00 - 06:00 Uhr
Sa von 07:00 - 08:00 Uhr
Wo?
Turnhalle der ehemaligen Grundschule Ottfingen
Von-Galen-Straße 12, 57482 Wenden
Montag 22.01, Tag 1
Die Halle ist warm und die Teilnehmer motiviert die ganze Woche durchzuhalten. Beste Voraussetzungen, um ins diesjährige Kangeiko einzusteigen. Nach etwas Aufwärmtraining kommen erste Schrittfolgen mit Zenkutsu-, Kokutsu- und Kiba-Dachi, mit Fokus auf dem Fuß, der in Vorwärts- und Rückwärtsbewegung „stehen“ bleibt. Kein zu frühes Rausdrehen, Kniebeugung und Hüfteinsatz sollen beachtet werden. Etwas ungelenk erscheint es noch bei dem ein oder anderen, aber das schieben wir mal auf die frühe Uhrzeit.
Danach standen Tekki I – III auf dem Programm. Die erste ist gut bekannt, zwei und drei sind dann mit Kommando und erlaubten Blicken nach rechts und links auch für Ungeübte machbar. Schon ist die erste Stunde vorbei und das Beweisfoto endet als Selfie, da der Akku der Kamera nicht mehr den Weg in die Tasche gefunden hat. Man muss halt mit der Zeit gehen.
Dienstag 23.01, Tag 2
Ein paar Runden durch die Halle gedreht, geht es anschließend ans Aufwärmtraining. Am Ende bleiben 45 min Zeit für einleitende Tsukis zum Warmwerden, um dann überzugehen zu einer eher selten trainierten Technik, dem Uraken (Faustrückenschlag). Aufbauend auf den Bewegungsabläufen von gestern, wird auch der Uraken in Vorwärts- und Rückwärtsbewegung trainiert. Die Stellung des Standfußes aus Zenkutsu-Dachi zusammen mit der finalen Hüftdrehung im Kokutsu-Dachi wird daraus eine ungewohnte, aber sehr dynamische Technik, die auch in einer langen Distanz eingesetzt werden kann. Zum Schluss dann noch Ushiro-Uraken. Wenn man in die Rotation eng und in einer Vorwärtsbewegung startet, muss man die Technik „nur“ noch einfangen (können). Die wiederrum gesteigerte Dynamik macht das nicht leichter. Und schon war die 2.Einheit vorbei. Morgen geht`s weiter….
Mittwoch 24.01, Tag 3
Obwohl wir gerade parallel zum Kangeiko der JKA sind, ist es hier irgendwie zu mild geworden, um so ein „richtiges“ Kangeiko-Gefühl aufkommen zu lassen. Aber das dritte Mal in Folge sind 8 Teilnehmer anwesend und schreien nach Input. Zwar leise, aber wenn man genau hinhört… Also, los gehts. Laufen, Stretching und die traditionellen Tsukis zum Beginn der Einheit. Als Fortsetzung von gestern habe ich heute mal Haito- und Shuto-Uchi im Gepäck. Was jeder Normalbürger für die Techniken im Kampfsport hält, wird eigentlich recht wenig trainiert. Daher sehen die Techniken noch etwas unrund aus und Kime ist nur schwer erkennbar. Aber mit der Zeit wirds besser. Im folgenden Partnertrainier sollen diese Techniken dann als Konter eingesetzt und auf Tauglichkeit überprüft werden. Schon ist die Stunde wieder vorbei und das Bergfest erreicht. Stopp…die Wiederholung aller drei Tekki-Katas hätte ich fast unterschlagen. Aber dann, Foto machen und ab unter die Dusche. Morgen ist dann fast schon Routine.
Donnerstag 25.01, Tag 4
4. Tag in Folge stehen 7 tapfere Karateka vor mir und wollen trainieren. Also die ersten 15 Min. wieder ein bisschen Warmup und anschließend den „Werkzeugkoffer“ wieder ein bisschen erweitern und vielleicht schon bekannte, aber verstaubte Werkzeuge wieder ausprobieren. Da wäre zum ersten Kizami-Mae-Geri … und dann noch Kizami-Mawashi-Geri. Obwohl man im ersten Moment denkt, das ist ja fast dasselbe, ist die Anwendung bzw. Gewichtsverteilung doch etwas anders. Zuvor wurde noch rausdrehen und rausgleiten wiederholt, um dies nachher mit den beiden zuvor genannten Techniken einzusetzen. Wie beim Aufwärmtraining fällt auch hier auf, dass wir manchmal besser 60 min Dehnübungen machen sollten, da die Flexibilität doch (teilweise) sehr ausbaufähig ist. Aber wir schieben das mal auf die Uhrzeit.
Und jeder der dies liest, kann es ja als Impuls mit nach Hause nehmen.
Morgen ist dann das letzte Mal früh Aufstehen angesagt.
Ob wir die 8 halten können??? Mal schauen.
Freitag 26.01, Tag 5
Ein Hürde weniger…fünf Tage in Folge um 5 Uhr in der Halle stehen. Respekt, das habt ihr geschafft. Insgesamt waren dieses Jahr zwar weniger beim Kangeiko, aber noch nie waren die Teilnehmer so konstant beim Training. Vorausgesetzt es sind morgen wieder alle da.
Nun zum Training: Aufwärmen, was sonst. Danach sind heute mal Katas an der Reihe. Alle Heian Katas + Tekki 1. Gerade im Kata-Training merkt man bei manchen die Konzentrationsschwäche um diese Uhrzeit. Aber alle halten tapfer durch. Auch als mit der Kata Hangetsu noch mal eine Stufe mehr an Aufmerksamkeit gefragt ist. Es sind zwar nicht viele Techniken, aber nicht nur der Stand ist ungewöhnlich. Langsame und durch Atmung unterstützte Techniken wollen erstmal einstudiert sein. Aber zum Ende der Einheit läuft es eigentlich ganz gut. Geschafft. Morgen erst um 7 Uhr in der Halle stehen, aber ich denke alle hoffen, dass die innere Uhr nicht um 4:30 Uhr „Hallo, aufstehen!“ flüstert.
Samstag 27.01, Tag
Die Kür. Letzter Tag des diesjährigen Kangeiko. Ein paar bestätigen, dass die innere Uhr um ca. 4:30 Uhr meinte:"Hey, los geht`s!". Zu Anfang laufen wir die Heian Shodan vorwärts ,rückwärts, spiegelbildlich und spiegelbildlich rückwärts. Danach ist der Kopf aktiviert. Alle Inhalte der hinter uns liegenden Woche werden wiederholt. Alle Katas und die Techniken, die dann später im Kumite als Konter eingesetzt werden können.
Zum Abschluss noch 10 Minuten Freikampf. Danach ist es geschafft.
Alle sieben, die heute da waren, waren jeden Morgen da. Das gab es auch noch nie. Nur ein Foto (s. Chronik) notwendig.
Im Anschluss ans Training lassen wir die Woche gemeinsam mit einem Frühstück ausklingen.
Ich bedanke mich bei allen, schön war`s.